Soziale Netzwerke
Inhaltsübersicht zum Thema Soziale Netzwerke:
Worum geht es?
Wie sehr sind soziale Medien in unserem Alltag verbreitet?
Welche positiven und negativen Folgen haben soziale Medien?
Wie ist die Ausprägung bei besonders betroffenen Personengruppen?
Warum machen Social-Media-Plattformen süchtig?
Worum geht es?
Soziale Medien sind für viele Menschen ein wichtiger Teil des Lebens. 2023 hatten 4,8 Milliarden Menschen ein Social-Media-Konto. Erwachsene verbringen im Durchschnitt über zwei Stunden täglich auf diesen Plattformen. Junge Menschen nutzen ihr Smartphone besonders oft.
Soziale Medien ermöglichen einfache und schnelle Kommunikation. Sie können aber auch negative Folgen haben. Social-Media-Sucht betrifft bis zu 18,7 % der Menschen und wird oft von Depressionen, Ängsten oder Schlafproblemen begleitet.
Frauen sind häufiger betroffen. Sie vergleichen sich oft mit idealisierten Bildern und fühlen sich dadurch unzufrieden. Auch introvertierte Menschen oder Menschen mit unsicherem Bindungsstil (z. B. Bindungsangst oder vermeidende Bindung) nutzen soziale Medien exzessiv.
Plattformen belohnen die Nutzung mit Likes und Kommentaren. Man will immer weiterscrollen, weil es immer Neues zu sehen gibt. Benachrichtigungen holen einen zurück – Spiele und Challenges machen es schwer aufzuhören.
Liegt eine Internetsucht vor?
Bist du dir nicht sicher, ob dein Verhalten die Kriterien einer Internetsucht erfüllt? Hier kannst du die Kriterien finden:
Wie sehr sind soziale Medien in unserem Alltag verbreitet?
Weltweite Nutzerzahlen
- Im Jahr 2023 gab es 4,8 Milliarden Nutzer:innen sozialer Medien weltweit
- Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 2,46 Milliarden Nutzer:innen im Jahr 2017
Nutzung bei Erwachsenen
- Erwachsene verbringen täglich durchschnittlich 2:25 Std. auf sozialen Netzwerken
- Sie greifen im Schnitt 47 mal pro Tag nach dem Smartphone (Spanne: 7–250 mal)
- Im Durchschnitt besitzen Erwachsene 9 Social-Media-Konten
Nutzung bei jungen Menschen
- Jugendliche und junge Erwachsene (14–24 Jahre) greifen im Schnitt 214 mal pro Tag zum Smartphone


Welche positiven und negativen Folgen haben soziale Medien?
Positive Aspekte
- Durch soziale Medien können wir schnell, zeit- und ortsunabhängig sowie kostengünstig miteinander in Kontakt sein
Negative Aspekte
- Zu viel Zeit mit den sozialen Medien zu verbringen, kann müde und unglücklich machen. Diese Social-Media-Müdigkeit führt zu Burnout, Erschöpfung und Frustration
- Betroffene nutzen soziale Medien oft zwanghaft, entweder auf bestimmten Plattformen (z. B. Facebook) oder allgemein
- Derzeit sind bis zu 18,7 % der Bevölkerung von Social-Media-Sucht betroffen
Zusätzliche psychische Probleme
- Häufig berichten Betroffene über Depressionen, soziale Ängste und Schlafstörungen
- Auch das Selbstwertgefühl leidet oft unter exzessiver Nutzung
Wie ist die Ausprägung bei besonders betroffenen Personengruppen?
Frauen
- Frauen, besonders junge, sind häufiger von Social-Media-Sucht betroffen
- Sie vergleichen sich oft mit manipulierten und idealisierten Bildern von Models oder Influencer:innen
- Dies führt häufig zu Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und dem Wunsch, das Aussehen zu verändern
- Die Anzahl der Likes wird oft als Maßstab für den eigenen Wert gesehen, was das Selbstwertgefühl negativ beeinflussen kann
Persönlichkeitstypen
- Neurotische Menschen: Sind anfälliger für Social-Media-Sucht
- Extrovertierte Menschen: Nutzen soziale Medien, um ihre Kontakte zu stärken, oft auf positive Weise
- Introvertierte Menschen: Verwenden soziale Medien, um soziale Defizite zu kompensieren und sich verbunden zu fühlen
Weitere Risikofaktoren (alle Personengruppen)
- Fear of Missing Out (FoMO): Die Angst, etwas zu verpassen, fördert exzessive Nutzung
- Unsicherer Bindungsstil: Betroffene suchen durch Social-Media-Nutzung Sicherheit in ihren Beziehungen


Warum machen Social-Media-Plattformen süchtig?
Belohnungssysteme
- Likes, Kommentare und das Teilen eigener Inhalte wirken wie Belohnungen
- Die Unvorhersehbarkeit dieser Belohnungen aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn und sorgt für einen kurzen Kick. Dadurch will man die Plattform immer mehr nutzen
Endloses Scrollen und Benachrichtigungen
- Es gibt kein Ende. Es wird dadurch schwierig, sich etwas anderem zuzuwenden
- Push-Benachrichtigungen holen Nutzer:innen immer wieder zurück. Die Angst, etwas zu verpassen (FoMO), unterstützt den Drang, wieder auf die Seite zu sehen
Algorithmen und personalisierte Inhalte
- Plattformen analysieren Nutzerdaten und bieten maßgeschneiderte Inhalte, die besonders ansprechend sind
Vergleichskultur
- Auf den Plattformen selbst herrscht eine Vergleichskultur. Die Anzahl der Likes und Follower:innen werden verglichen
- Je aktiver man ist, desto mehr Aufmerksamkeit bekommt man
Spielerische und interaktive Elemente
- Abzeichen, Level und Challenges motivieren zur Nutzung
- Chats, Gruppen und Umfragen binden Nutzer:innen stärker
Ständige Aktualisierung
- Neue Inhalte sorgen dafür, dass es immer etwas Neues und Interessantes gibt