Online-Glücksspiele
Inhaltsübersicht zum Thema Online-Glücksspiele:
Worum geht es?
Warum sind Online-Glücksspiele so riskant und wer ist besonders betroffen?
Welche Arten von Online-Glücksspielen gibt es?
Wie fördern Online-Glücksspiele ein suchtartiges Verhalten?
Wie wird die Sucht diagnostisch eingeordnet?
Worum geht es?
Online-Glücksspiele werden immer beliebter. Sie können stark süchtig machen, da sie schnell und anonym sind. Besonders Jugendliche und junge Erwachsene spielen häufig, obwohl Glücksspiele für Minderjährige verboten sind. Glücksspielsucht betrifft oft Männer, aber auch bei Frauen nimmt das Spielen zu.
Zu den Spielen gehören Casino-Spiele, Sportwetten und Sofort-Gewinnspiele. Viele Plattformen fördern die Sucht durch Boni, Belohnungen und Personalisierungen. Die Werbung für Glücksspiele findet häufig in sozialen Medien statt. Glücksspielsucht kann schwerwiegende psychische Folgen haben, wie Depressionen, Stress und Angst.
Liegt eine Internetsucht vor?
Bist du dir nicht sicher, ob dein Verhalten die Kriterien einer Internetsucht erfüllt? Hier kannst du die Kriterien finden:
Warum sind Online-Glücksspiele so riskant und wer ist besonders betroffen?
- Attraktive Wetten und spannende Spiele
- Sofortige Ergebnisse
- Schnelle Gewinne oder Verluste
- Schutz vor sozialer Kontrolle
Wer spielt am meisten?
Jugendliche und junge Erwachsene (16–24 Jahre) spielen besonders häufig. Glücksspiel allgemein kommt häufiger bei Männern vor, aber das Online-Glücksspiel unter Frauen nimmt stark zu. Obwohl es verboten ist, haben viele Jugendliche schon einmal gespielt. Studien zeigen, dass 22 % der 15- bis 16-Jährigen in den letzten 12 Monaten Glücksspiele gespielt haben, davon 7,9 % online.
Psychische Folgen und Hilfesuche
Glücksspielsucht führt oft zu Depressionen, Alkoholmissbrauch, Stress und Angst. Gleichzeitig wird diese Sucht häufig mit Persönlichkeitsproblemen wie Borderline oder Narzissmus in Verbindung gebracht. Online-Glücksspiel ist die zweithäufigste Ursache für pathologisches Glücksspiel bei unter 26-Jährigen und immer mehr Betroffene in dieser Altersgruppe suchen therapeutische Hilfe.


Welche Arten von Online-Glücksspielen gibt es?
- Casino-Spiele
Virtuelle Spielautomaten, Poker, Blackjack, Roulette, Baccarat - Sportwetten
Pferderennen, Fußball, eSport - Live-Dealer-Spiele
Echtzeit-Spiele mit Interaktionen - Sofort-Gewinnspiele
Spiele mit schnellen Ergebnissen wie Rubbellose, Bingo
Wie fördern Online-Glücksspiele ein suchtartiges Verhalten?
Anreize und Boni
- Willkommensboni (Spezielle Angebote für neue Spieler:innen)
- Treueprogramme und VIP-Belohnungen (Geldprämien, Freispiele)
- Promotion-Events (Turniere mit hohen Gewinnmöglichkeiten)
- Tägliche Belohnungen (Freispiele und Credits)
Steigerung des Wettbewerbs
- Bestenlisten (Anzeige der Platzierung)
- Turniere (Wettbewerbe zwischen Spieler:innen)
- Progressive Jackpots (Stetig wachsende Gewinne)
- Kommunikation (Chat-Funktionen und Community-Foren)
- Erfolgsabzeichen (Spieler:innen werden für ihre Leistungen belohnt)
Personalisierungsmöglichkeiten
- Anpassbare Profile (Avatare)
- Automatische Spiel-Empfehlungen
- Belohnungssysteme mit Punkten
Gezielte Werbung
- Social Media, Beiträge und Influencer:innen
- Webseiten und E-Mails (Angebote und Einladungen)
- Push-Benachrichtigungen (Direkt von den Plattformen)


Wie wird die Sucht diagnostisch eingeordnet?
Seit der fünften Auflage des „Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen“ (DSM-V) werden auch süchtige Verhaltensweisen wie beispielsweise die Glücksspielstörung berücksichtigt. In der „Internationalen Klassifikation der Krankheiten“ (ICD-11) der Weltgesundheitsorganisation wird pathologisches Glücksspiel unter der Rubrik Glücksspielstörung aufgeführt. Zusätzlich gibt es die Unterkategorie „vorherrschendes Online-Glücksspiel“.