Online-Einkauf
Inhaltsübersicht zum Thema Online-Einkauf:
Worum geht es?
Was sind die Merkmale und Auslöser einer Online-Shopping-Sucht?
Was sind die psychologischen Hintergründe?
Was sind die Strategien der Händler zur Steigerung des Kaufverhaltens?
Worum geht es?
Immer mehr Menschen kaufen online ein, weil es bequem ist und eine große Auswahl bietet. Das Einkaufen im Internet kann süchtig machen. Betroffene haben ein großes Verlangen, Dinge zu kaufen, auch wenn sie es sich nicht leisten können oder keinen Bedarf haben. Sie kaufen oft impulsiv und fühlen sich danach schuldig. Die Sucht kann zu finanziellen Schwierigkeiten, Stress, Schulden und Problemen in Beziehungen führen.
Jüngere Menschen, Frauen, Personen mit niedrigem Selbstwertgefühl oder psychischen Problemen wie Depressionen und Ängsten sind häufiger betroffen. Auch Menschen, die beruflich viel mit Konsumgütern zu tun haben, entwickeln eher eine Online-Shopping-Sucht.
Die Sucht entsteht oft durch Gefühle wie Langeweile, Stress oder Angst. Betroffene kaufen ein, um sich besser zu fühlen oder um unangenehme Emotionen zu unterdrücken. Wer wenig Erfahrung mit oder Wissen über den Umgang mit Geld und Finanzen hat, trifft außerdem eher ungesunde Kaufentscheidungen.
Händler:innen setzen gezielt auf Werbung, Rabattaktionen und Live-Shopping-Events, um die Kauflust zu steigern. Sie nutzen Daten, um maßgeschneiderte Angebote zu präsentieren, und belohnen schnelles Kaufen mit besonderen Rabatten. Das verstärkt den Druck, mehr Zeit, Energie und Geld in Online-Einkäufe zu stecken.
Liegt eine Internetsucht vor?
Bist du dir nicht sicher, ob dein Verhalten die Kriterien einer Internetsucht erfüllt? Hier kannst du die Kriterien finden:
Was sind die Merkmale und Auslöser einer Online-Shopping-Sucht?
Definition
- Ein unwiderstehlicher Drang, Waren im Internet zu kaufen – trotz negativer Folgen
- Führt zu zwanghaftem Kaufverhalten, finanziellen Problemen, Hortungsstörungen (übermäßiges Anhäufen von Dingen) und psychischen Belastungen
Zahlen und Auswirkungen
- Rund 5 % der Bevölkerung leiden unter Kaufsucht (online und offline)
- Langfristige Folgen:
- Schuld und Scham
- Schulden und finanzielle Belastungen
- Beziehungsprobleme und negative Auswirkungen auf das soziale Umfeld
Risikogruppen
- Junge Menschen, besonders Studierende
- Frauen
- Personen mit geringem Selbstwertgefühl
- Menschen, die regelmäßig mit Konsumgütern zu tun haben
- Personen mit Depressionen, Angst- oder Zwangsstörungen


Was sind die psychologischen Hintergründe?
Wünsche und Selbstkontrolle
- Menschen verbringen etwa die Hälfte ihrer wachen Zeit mit Wünschen und widersprüchlichem Verlangen
- Selbstkontrolle ist entscheidend, um diesen konstanten Wunschfluss zu bewältigen
- Betroffene einer Online-Shopping-Sucht schaffen es nicht, ihre Online-Einkäufe zu kontrollieren
Auslöser
- Gefühle wie Langeweile, Depression, Angstzustände und Stress können Online-Shopping-Sucht auslösen
- Betroffene kaufen oft ohne tatsächlichen Bedarf ein, um Spannungen abzubauen
Rolle von finanziellen Kenntnissen
- Finanzielle Kenntnisse und Einstellungen zu Geld können vor einer Sucht schützen
- Personen mit schwachem Wissen und negativen Einstellungen zu Geld treffen eher ungesunde Kaufentscheidungen
Was sind die Strategien der Händler zur Steigerung des Kaufverhaltens?
Psychologische und technologische Methoden
- Big-Data-Technologien erfassen Kaufvorlieben und schalten personalisierte Werbung
- Maßgeschneiderte Anzeigen auf PCs und Smartphones fördern die aktive Teilnahme
- Händler:innen setzen gezielt „Traffic-Fallen“ ein, um Verbraucher:innen ins Live-Online-Shopping zu locken
Live-Shopping als Lockmittel
- Bietet scheinbare Entspannung und Ablenkung von stressigen Online-Erlebnissen
- Während Live-Streaming-Veranstaltungen setzen Händler:innen auf bekannte Moderator:innen und Influencer:innen
Belohnungen und Rabatte
- Zeitlich begrenzte Rabatte erhöhen den Kaufdruck
- Diese Strategien führen dazu, dass Betroffene immer mehr Zeit, Energie und Geld ins Online-Shopping investieren
