Online-Datingplattformen

Inhaltsübersicht zum Thema Online-Datingplattformen:

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Worum geht es?

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Wie hat sich die Nutzung von Online-Dating-Plattformen entwickelt?

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Warum sind Dating-Apps so beliebt?

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Wer nutzt Dating-Apps – und warum?

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Welche Risiken und Herausforderungen gibt es beim Online-Dating?

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Wer nutzt Dating-Apps – und warum?

Worum geht es?

Online-Dating-Plattformen werden immer beliebter. In den USA ist Online-Dating seit 2009 die häufigste Methode, eine:n Partner:in zu finden. Die häufigsten Nutzer sind junge Männer zwischen 24 und 30 Jahren. Meist sind die Suchenden Single, aber es nutzen auch Menschen in einer festen Beziehung diese Plattformen.

Dating-Apps ermöglichen eine schnelle Kontaktaufnahme, auch zu Menschen, die man nie kennen lernen würde, weil sie woanders wohnen. Man kann Personen nach bestimmten Eigenschaften (Alter, Interessen …) suchen. Die Nutzung ist einfach und kostengünstig.

Online-Dating birgt Risiken. Das schnelle Wischen und ständige Suchen nach Bestätigung kann Suchtverhalten fördern. Oft wird Einsamkeit oder Unzufriedenheit dadurch nicht gelindert, sondern verstärkt. Menschen mit hoher Impulsivität, hohem Bedürfnis nach Abwechslung oder unsicherer Bindung (z. B. Bindungsangst oder vermeidende Bindung) sind anfälliger für problematische Nutzung. Sie verbringen oft zu viel Zeit auf Dating-Apps, was zu Vernachlässigung echter Beziehungen und Verpflichtungen führt.

Liegt eine Internetsucht vor?

Bist du dir nicht sicher, ob dein Verhalten die Kriterien einer Internetsucht erfüllt? Hier kannst du die Kriterien finden:

Wie hat sich die Nutzung von Online-Dating-Plattformen entwickelt?

  • Online-Dating-Plattformen spielen eine immer wichtigere Rolle bei der Suche nach einer Partnerin oder einem Partner
  • Die Anzahl der Nutzer:innen von Online-Dating-Diensten stieg von 240 Millionen im Jahr 2016 auf 320 Millionen im Jahr 2021
  • Das Internet und Dating-Apps rangieren in Deutschland im Jahr 2024 auf Platz eins der häufigsten Gelegenheiten, eine:n Partner:in kennenzulernen. Danach folgen die Arbeit und der Freundeskreis

Warum sind Dating-Apps so beliebt?

  • Schnelles und einfaches Senden von Nachrichten
  • Zeit- und ortsunabhängige Nutzung
  • Individuelle Gestaltung des eigenen Profils
  • Gezielte Filterung nach Alter, Geschlecht oder sexueller Orientierung möglich
  • Weltweite Suchmöglichkeiten, unabhängig vom eigenen Wohnort
  • Schnelle Organisation von Treffen
  • Einrichtung eines Accounts für die Nutzung erforderlich (Echtheit ist dadurch wahrscheinlicher)
  • Auswahl / Matching erfolgt über Fotos
  • Einfache, schnelle und kostengünstige Nutzung

    Wer nutzt Dating-Apps – und warum?

    Geschlechterunterschiede

    • Männer nutzen Dating-Apps häufiger als Frauen
    • Plattformen für Nutzer:innen mit höherer Bildung zeigen oft das umgekehrte Verhältnis

    Häufige Nutzergruppen

    • Personen zwischen 24 und 30 Jahren sind die aktivste Altersgruppe
    • Männer aus sexuellen Minderheiten verwenden Dating-Apps besonders häufig
    • Obwohl Singles die größte Nutzergruppe sind, nutzen auch 10–30 % der Personen in einer Partnerschaft diese Plattformen

    Beziehungsaufbau und Einsamkeit

    • Dating-Apps ermöglichen sowohl kurzfristige als auch langfristige Beziehungen zu suchen
    • Sie helfen zumindest kurzfristig, Gefühle von Einsamkeit zu verringern

    Welche Risiken und Herausforderungen gibt es beim Online-Dating?

    Veränderte Beziehungsanbahnung

    • Wir daten durch die neuen Technologien anders
    • Beziehungen entstehen immer öfter im Netz, wo Menschen sich über ihr Online-Selbst begegnen. Wie man sich darstellt, bestimmt man selbst
    • Öffentliche Sichtbarkeit, der Umgang mit sensiblen persönlichen Informationen und der Einfluss Dritter spielen dabei eine neue und wichtige Rolle

      Zugänglichkeit sensibler Daten

      • Heutzutage ist es möglich, romantische Beziehungen ausschließlich oder überwiegend digital aufzubauen
      • Profildaten in Online-Dating-Apps sind oft sensibel und leichter zugänglich als in allgemeinen sozialen Medien

      Vorteile des Online-Datings

      • Von zu Hause aus möglich
      • Pool an potenziellen Partner:innen ist viel größer als beim traditionellen Dating
      • Menschen mit Schwierigkeiten im analogen Leben haben es leichter

      Risiken

      • Die große Reichweite und die Anonymität des Internets begünstigen technikgestützte sexuelle Gewalt
      • Viele Nutzer:innen im digitalen Raum bauen Vertrauen schneller auf und geben sensible Daten preis
      • Dating-Apps, die auf schnellen Entscheidungen basieren (z. B. Rechts-Wischen als Like), können einen negativen Einfluss auf die Psyche haben
      • Obwohl Dating-Apps Einsamkeit verringern sollen, wurde ein Zusammenhang mit Einsamkeit, Unzufriedenheit mit dem Leben und dem Gefühl, ausgeschlossen zu sein, gefunden
      • Das dauernde Wischen, Chatten und die Suche nach Bestätigung fördern Suchtverhalten
      • Betroffene verbringen viel Zeit auf diesen Plattformen, wodurch reale Beziehungen oder Verpflichtungen vernachlässigt werden

      Was sagt die Forschung zur problematischen Nutzung von Dating-Apps?

      Wer nutzt Tinder besonders häufig (problematisch)?

      • Eher impulsive Menschen
      • Personen mit einem starken Bedürfnis nach intensiven Erlebnissen
      • Menschen, die in Bindungen eher ängstlich sind und deren Wunsch nach Verbundensein nicht erfüllt ist
      • Personen mit erhöhtem sexuellen Verlangen und problematischem Sexualverhalten im Netz
      • Menschen, die besonders stark in sozialen Medien aktiv sind
      • Personen mit riskantem Sexualverhalten

      Neues Forschungsgebiet

      • Online-Dating-Sucht ist noch ein eher neues Thema
      • In den kommenden Jahren wird das Wissen, insbesondere zur Häufigkeit des Auftretens, weiter zunehmen